Auf Anfrage des Syprolux kam es kürzlich zu einem ausgiebigen Meinungsaustausch zwischen der CGFP-Exekutive und den Vertretern der Eisenbahngewerkschaft. Im Mittelpunkt der konstruktiven Unterredung stand insbesondere die Reform des öffentlichen Dienstes, die seit dem 1. Oktober 2015 rechtskräftig ist.

Beide Seiten stimmten überein, dass sich die praktische Umsetzung dieser Reform mehr als schwierig gestaltet. Deshalb bestehe in dieser Hinsicht dringender Handlungsbedarf. Der Syprolux unterstützt die CGFP bei ihren Forderungen für eine Nachbesserung der statutarischen Reform. Bereits am 27. November vergangenen Jahres hatte die Eisenbahngewerkschaft ihre Solidarität durch die Teilnahme an der erfolgreichen CGFP-Protestveranstaltung bekundet.

Im Laufe des bilateralen Gespräches stellte sich heraus, dass die Probleme, die im Zuge der Reform bei der Eisenbahn entstanden sind, größtenteils deckungsgleich mit jenen im Staatsdienst sind. Ähnlich wie bei den öffentlichen Einrichtungen, neige auch die CFL dazu, nur einzelne Elemente der besagten Reform umzusetzen, hieß es. Oft handele es sich dabei um Aspekte, die zu Lasten der Beschäftigten gehen.

Vor allem die Eisenbahner in den unteren Hierarchieebenen bekämen die Abwertung ihres Berufsstandes zu spüren, zumal unklar sei, wann die Laufbahnexamina stattfinden. Die vielen Ungerechtigkeiten würden die Berufsperspektiven erheblich verschlechtern. Das Gleichgewicht der gestaffelten Laufbahnen riskiere somit ins Wanken zu geraten.

Bei ihrer gemeinsamen Analyse gelangten die CGFP und der Syprolux zum Schluss, dass die Staatsverwaltungen und die öffentlichen Betriebe durch die sehr umstrittene 80/80/90-Regelung spürbar an Attraktivität einbüßen. Die finanziellen Abstriche, die die Berufseinsteiger derzeit zähneknirschend in Kauf nehmen müssen, sollten schleunigst der Vergangenheit angehören. Die Botschaft der beiden Berufsorganisationen ist unmissverständlich: Jene Praktikanten, die bei der Ausübung ihres Berufes volle Verantwortung übernehmen, müssen auch zu 100 % entlohnt werden.